Der unerwartete und frühe Tod von Prof. Dr. Peter Nitschke (11.10.1961 – 17.7.2024) hat das „Netzwerk Wissenschaftsfreiheit“ eines engagierten Mitstreiters beraubt, der sich immer wieder mit großem Enthusiasmus für die gemeinsame Sache eingesetzt und durch mehrere von ihm veranstaltete Tagungen beispielhaft vorgeführt hat, wie ein offener und von gegenseitigem Respekt getragener wissenschaftlicher Diskurs aussehen kann.
Peter Nitschke studierte Neuere Geschichte, Politikwissenschaft und Philosophie an der Universität Münster, wurde 1989 im Fach Neuere Geschichte promoviert und habilitierte sich 1994 in Politikwissenschaft. Seit 1997 hatte er den Lehrstuhl für die „Wissenschaft von der Politik“ an der Universität Vechta inne. Seine Themenfelder waren breit gestreut. Vor allem in der Politischen Theorie und Ideengeschichte beheimatet, leistete er durch seine intensive Auseinandersetzung mit der frühen Neuzeit einen wesentlichen Beitrag zur Erforschung dieser Epoche. Doch auch seine Beiträge zur Europäischen Integration, zur Globalisierung und zur Inneren Sicherheit fanden national wie international große Resonanz.
Peter Nitschke war ein Hochschullehrer, der sein Wirken nicht auf den akademischen Raum beschränkte, sondern sein Amt viel umfassender verstand. Sein vielfältiges Engagement in- und außerhalb der Akademia war Ausdruck einer bürgerlichen Verantwortung, der er sich als Hochschullehrer besonders verpflichtet fühlte. Das „Netzwerk Wissenschaftsfreiheit“ gedenkt seiner mit großer Achtung und tiefem Bedauern über den Verlust eines Kollegen, dem die Freiheit der Wissenschaft ein zentrales Anliegen war.
Verfasst von Barbara Zehnpfennig